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Norman Finkelstein: Kontroversen um Israel

Udo Weber | 05.03.2010 22:56 | Analysis | Globalisation | Palestine | Cambridge | Oxford

Wie man zum Feindbild wird ... Kontroversen um Israel ...... Norman Finkelstein ... Auftritt verhindert, aber die Worte dringen durch (SB) ... Für die Organisation Campus Watch, ein US-Think Tank, der Dossiers über Akademiker anfertigt, die die israelische Besatzungs- und Annexionspolitik kritisieren, und der Studenten auffordert, über angebliche Verfehlungen ihrer Professoren Bericht zu erstatten, gehört der Politologe Norman Finkelstein zu den gefährlichsten Intellektuellen des Landes. Auch aufgrund der Einschüchterungs- und Observationspraktiken dieser Organisation schreckt man hierzulande davor zurück, diesem Wissenschaftler in der Bundesrepublik eine Freiheit zu gewähren, die angeblich den Grundkonsens aller Demokraten bildet.

Norman Finkelstein
Norman Finkelstein


Als das Buch "Die Holocaust-Industrie" im August 2000 in deutscher Übersetzung erschien, entbrannte in den Medien der Bundesrepublik eine Kontroverse um die These einer politischen und ökonomischen Instrumentalisierung der Judenvernichtung, die ihrem Urheber, dem US-Politologen Norman Finkelstein, viel harsche Kritik wie auch manch ungewünschten Beifall von rechts einbrachte. Seine These, daß die Vernichtung der europäischen Juden durch das NS-Regime einer enggeführten, auf heutige politische Ziele der USA und Israels abgestimmten Ideologisierung zum Opfer fiel, wurde durch Kritiker, die ihm quasi antisemitische Motive unterstellten, auf unheimliche Weise bestätigt. Während es Finkelstein darum ging, das heutige Verständnis des Holocaust als interessengeleiteten Mißbrauch einer historischen Massenvernichtung zu dekonstruieren, die er im Kontext diverser genozidaler Entwicklungen des 20. Jahrhunderts als Ergebnis rassistischer, militaristischer und imperialistischer Großmachtpolitik ansiedelt, erwuchs ein Teil der an ihn gerichteten Kritik aus dem Versuch, die Einzigartigkeit des Holocaust gegenüber anderen Formen des Genozids wie insbesondere der systematischen Ermordung von bis zu 1,5 Millionen Armeniern während des Ersten Weltkriegs durch das Osmanische Reich hervorzuheben.
So wurde der Begriff "Holocaust", der bereits in seiner biblischen Entwicklungsgeschichte antijüdisch konnotiert war, in einem genozidalen Kontext erstmals im Zusammenhang mit diesem Völkermord bekannt. Als Theodor Herzl 1898 auf dem zweiten Zionistenkongreß die ersten damals bereits stattgefundenen Armenierpogrome aus politischen Gründen zugunsten der osmanischen Führung verharmloste, verwendete der französische Jude Bernard Lazare, der Herzls Opportunismus heftig kritisiert, in der Zeitschrift Pro Armenia den Begriff "holocauste". Später wurde er von Winston Churchill in der anglifizierten Form für die türkischen Massaker an den Armeniern im Ersten Weltkrieg aufgegriffen. 2001 hatte der damalige Außenminister Israels, Shimon Peres, die Vernichtung der Armenier bei einem Besuch in Ankara in nicht nur als "bedeutungslos" bezeichnet, sondern jeglichen Anspruch darauf bestritten, ihn mittels des Begriffs "Holocaust" mit dem jüdischen Schicksal während des Zweiten Weltkriegs in Verbindung zu bringen: "Wir lehnen jeglichen Versuch ab, den Holocaust und die armenischen Anschuldigungen auf eine Stufe zu stellen. Nichts ist geschehen, was vergleichbar wäre mit dem Holocaust. Es handelt sich um eine Tragödie, die den Armeniern widerfuhr, aber nicht um einen Völkermord." (Turkish Daily News, 10.04.2001) Mehr: ..........  http://www.schattenblick.de/infopool/politik/report/prber027.html ........... Die inhaltliche Auseinandersetzung mit der israelischen Staatsdoktrin, mit der Geschichte des Zionismus, der Gründung des Staates Israel, den Interessen der Israel unterstützenden Staaten und dem Schicksal der davon betroffenen Palästinenser ist nach wie vor ein wirksames Antidot gegen eine Apologie, die sich weniger Ideologeme wie dem des "Existenzrecht Israels", des "neuen Antisemitismus" oder des "radikalislamischen Terrorismus" bedient, um hegemonial zu bleiben. Demgegenüber für alle von diesem Konflikt betroffenen Menschen die soziale Frage aufzuwerfen und sie in den Kontext einer globalen Verelendungsstrategie zu stellen, dergegenüber sich jede ethnisch-religiöse Konfliktkonstellation als Ablenkungsmanöver von einem die Menschen potentiell verbindenden Anliegen erweist, wäre eine ebenfalls bedenkenswerte Option zur Entwicklung einer wirksamen Strategie der Konfliktbewältigung. ...  http://www.schattenblick.de/infopool/politik/report/prber027.html

Picture: Norman Finkelstein ........ www.normanfinkelstein.com

Udo Weber