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Zwangsräumung und das Resultat

gmn | 14.02.2013 12:00

Bei einer Zwangsräumung in Berlin Kreuzberg ist heute der blanke Hass marschiert. Wie immer kam er in grüner Verkleidung und im Auftrag der Regierenden.

Noch immer kreist das Überauge der Prügelgarde über Kreuzberg und belegt die Szenerie mit einem lautem Knattern. Im Tiefflug soll er wohl die immer noch aufgebrachten Menschenansammlungen aufspüren und der Einsatzleitung die Koordination des enormen Bulleneinsatzes erleichtern. Zwei Stunden zuvor zogen die Menschen die sich mit Ali Gülbol und seiner Familie solidarisierten von ihren Blockaden gemeinsam los. Der letztendlich erfolglosen Blockade, die mit unvermutet brutaler Gewalt immer wieder angegriffen wurde, sollte wenigstens noch ein bisschen Freude folgen. Zu viele haben Pfefferspray und die mit Quarzsand beschwerten Fäuste der Polizei abbekommen, als das man das Gefühl der Solidarität unseres Widerstandes gegen die Gentrifizierung einfach sang- und klanglos beenden hätte können.
Hätte die Einsatzführung das akzeptiert, könnten wir behaupten, dass trotz der verlorenen Schlacht an diesem Tag ein starkes Stück geleistet wurde. So wie es aber gekommen ist, können wir von einem Triumpf über die Taktik der losgelassenen Prügelgarde erzählen. Henkel und Co. wollten wohl nicht glauben, dass wir wütend sind.

Die Demo lief direkt vom Geschehen an der Wiener Straße Ecke Lausitzer Straße spontan los und zog alle Beteiligten mit, so dass wir mindestens 1000 Leute waren. Sofort rannten Trupps der Polizei vor die Spitze und versuchten noch vor der Skalitzer Straße die Menschen aufzuhalten. Dabei setzten sie ohne Vorwarnung Gewalt ein um wohl die Demonstration zu verhindern. Die Pfeffersprayeinsätze und Prügel insbesondere vor dem Tor der Wiener Straße 13, durch dass die Polizei am frühen Morgen in den Hinterhof der Lausitzer Straße eingedrungen ist, waren eindeutig genug, um an diesem Punkt das Fass zum Überlaufen zu bringen.
Ja, es wurden Polizisten geschlagen, ja, es wurden Polizistinnen zu Boden gestoßen und ja, es wurden die Wannen und Funkstreifen mit Steinen beworfen. Was denn auch sonst, wenn unser Wohnraum gewaltsam genommen wird, wenn diese Stadt zum Symbol der gewissenlosesten Kommerzialisierung wird, wenn die Polizei wie immer den willigen Vollstrecker spielt und dabei auch noch eindeutig Spaß hat. Warum sollten wir immernoch zusehen, wenn Menschen verdrängt werden, Obdachlos gemacht werden und beim leisesten Aufbegehren zusammengeschlagen werden? Und ja, es ist ein Gefühl der Freude gewesen, endlich nichtmehr nur zuzusehen sondern Hand an die Sadisten anzulegen. Und zwar gemeinsam.
Die Leute liefen ohne Anmeldung, ohne Kontrolle und wütend durch die Oranienstraße, durchbrachen teilweise einen Kesselversuch der Bullen und die so entstandenen zwei Gruppen vereinigten sich wieder auf der Skalitzer. Verwirrt umherlaufende Söldner-Züge prügelten sich durch und mussten wiederholt ihren letzten Mann zurücklassen. Die Skalitzer gings runter bis zum Kotti, Barrikaden gebaut um die nachsetzenden Wannen aufzuhalten. Am Kotti dann drei Wannen von vorne, etwas unschlüssig ob sie sich ein weiteres Eingreifen leisten könnten. Wir haben keinen Zweifel gelassen, dass sie sich da nicht mehr rausziehen können. Was dann auf Höhe der Brücke am Kottbusser Damm aufgefahren wurde, war eine militärische Aktion. Hunderte wurden in der Mariannenstraße gekesselt, wovon viele zum Glück durch die Hinterhöfe entkommen konnten. Was dann mit den zahlreichen Gruppen passierte, ob es viele Festnahmen und Verletzte gab, werden wir sehen.
Das was heute in Kreuzberg passiert ist hat schon morgens bei Vielen Tränen der Rührung angesichts der gelebten Solidarität verursacht. Der Mittag hat dann den bisherigen Höhepunkt dieses Kampfes gebracht. Auch wenn wir die Räumung nicht verhindern konnten, haben wir es geschafft, dass die „Volksvertreter“ sich das nächste mal ordentlich überlegen sollten, ob sie mit uns weiter so umspringen. Wir sind unregierbar! Wir können uns um uns selbst kümmern! Haut ab und nehmt euren wildgewordenen Horden mit!

Die nächste Zwangsräumung sollen sie mal versuchen!

Ein Wütender

PS: hier ein Bild des Pfeffersprayeinsatzes  http://www.welt.de/img/news3/crop113629003/6428726166-ci3x2l-w620/Protest-gegen-Zwangsraeumung-in-Kreuzberg.jpg

gmn