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Urheber, Erfinder, Schöpfer und Vermarkter

Carlos Goldony | 24.04.2012 15:03 | Culture | Free Spaces | Repression | Cambridge | Oxford

Ja, die Sache mit dem Urheberrecht kann langsam aber sicher wirklich keiner mehr hören. Deshalb sollte sie mal von einer etwas anderen Seite her anfassen um die Dinge vielleicht etwas klarer zu bekommen. In der Realität sind alle Menschen Urheber. Sie schreiben, fotografieren, malen, dichten, gestalten und erfinden praktisch ständig irgend etwas. Auch die von mir gemachten Fotos und meine "Gemälde" habe ich "ur" gehoben, auch wenn ich sie besser unter einem Mantel der Barmherzigkeit verschwinden lassen würde. Das Urheberrecht hat also nichts mit der Güte eines Produktes zu tun.

Conny Froboess - Zwei kleine Italiener
Conny Froboess - Zwei kleine Italiener


Wenn man etwas erfindet sieht das schon anders aus. Um für eine Erfindung ein Patent zu bekommen muss sie über den Stand der Technik hinausgehen und auch eine gewisse Schöpfungshöhe haben. Da diese Schöpfungshöhe vielen praktischen Alltagserfindungen fehlt, gibt es auf diese auch keine Patente.

Übrigens muss zur Erlangung eines Urheberrechtes auch eine gewisse Schöpfungshöhe vorhanden sein. Patente und das Urheberrecht sind also ähnlich. Patente haben eine Maximallaufzeit von maximal 25 Jahren wobei 20 Jahre normal sind.

Anders als Patente, endet das Urheberrecht erst 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers, oder bei anonymen Werken 70 Jahre nach der Erstveröffentlichung. Schreibt also jemand mit 20 Jahren ein Buch oder komponiert eine Melodie und stirbt mit 90, dann ist das Werk 140 Jahre lang urheberrechtlich gesperrt. Ein Medikament, das wirklich gegen eine gefährliche Krankheit hilft und manchmal auch viel Entwicklungskosten verursacht hat, kann aber nach 25 Jahren von jedermann nachgebaut und als Generika verkauft werden. ........... M E H R:  http://duckhome.de/tb/archives/10027-Urheber,-Erfinder,-Schoepfer-und-Vermarkter.html ..... Dagegen Widerstand zu leisten ist nicht nur legitim sondern unbedingt notwendig. Ein wichtiger Schritt ist ein modernes Urheberrecht, das an die Fristen der Patente angeglichen ist und das vor allem die Rechte der Urheber und nicht die der Vermarkter schützt. Gegen Raubkopien und deren Verbreitung gibt es bereits genügend Gesetze. Dagegen sind keine weiteren neuen Maßnahmen erforderlich. Wie überall müssten nur die existierenden Gesetze angewendet werden.

Die bisherigen Regelungen des Urheberrechts sind übrigens nicht mehr zu halten. Alleine die Frage der verwaisten Werke und der Werke ohne ein Vermarktungsinteresse die aber dringend in digitalisierte Form übertragen werden müssen, sind ein Problem das jetzt zur Lösung ansteht, genau wie die Verwendung digitaler Kopien für Unterrichtszwecke und das Studium. Das fordert auch der Deutsche Bibliotheksverband. Es geht eben nicht um eine Kostenlos-Kultur sondern darum das Kulturgut dauerhaft zu sichern und verfügbar zu halten, aber auch darum, jedem ein Veröffentlichungsrecht zu garantieren.

Schon heute ist es so, dass nur wenige Kulturschaffende wirklich von dieser Tätigkeit leben können. Das ist nicht gut, aber in einer kapitalistischen und nach wirtschaftlichem Erfolg ausgerichteten Gesellschaft nicht zu ändern. Um so wichtiger ist es die Rechte der Schöpfer zu schützen und die reinen Vermarkter, die ja häufig eher als Parasiten, denn als aktive Unterstützer agieren so weit es geht zu beschränken.

Freiheit darf eben nicht ausschließlich die Freiheit des Kapitals sein. Geschrieben von
Jochen Hoff  http://duckhome.de/tb/archives/10027-Urheber,-Erfinder,-Schoepfer-und-Vermarkter.html

Picture: Conny Froboess - Zwei kleine Italiener ......  http://duckhome.de/tb/archives/10027-Urheber,-Erfinder,-Schoepfer-und-Vermarkter.html

Carlos Goldony

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