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Haiti gegen Militärs und Mikroben

Martin Weber | 18.11.2010 13:36 | Health | Repression | Social Struggles | Cambridge | Oxford

Cholera-Epidemie in dem Karibikstaat führt zu tödlichen Protesten gegen ausländische Militärs. Seuche könnte von UN-Truppen eingeschleppt worden sein
In Haiti hat die angespannte soziale Lage und die Präsenz der UN-Blauhelmtruppe [extern] MINUSTAH zum wiederholten Mal tödliche Gewalt provoziert. Bei einer Demonstration im Norden des verarmten Karibikstaates kam es nach Berichten lokaler Medien zu Zusammenstößen zwischen Protestteilnehmern und ausländischen UN-Soldaten. Dabei wurden zwei Demonstranten erschossen, mindestens drei erlitten Schussverletzungen. Der Protest richtete sich gegen eine UN-Einheit, die nach Befürchtungen der lokalen Bevölkerung eine derzeit in Haiti wütende Cholera-Epidemie eingeschleppt haben könnte. Erste Untersuchungen bestätigen diese Vermutung nun. Der Fall könnte die ohnehin bestehenden Proteste gegen die Militarisierung Haitis weiter anheizen.

CHOLERA in HAITI
CHOLERA in HAITI


Wenige Tage nach Ausbruch der Seuche sind nach Angaben des [extern] Gesundheitsministeriums über tausend Menschen an der Durchfallerkrankung [extern] Cholera gestorben, rund 14.000 mussten ärztlich behandelt werden. Nach Einschätzungen internationaler Hilfsorganisationen sind bis zu 70.000 Personen mit dem gefährlichen Bakterium infiziert. Die deutsche Nachrichtenagentur dpa berichtet unter Berufung auf lokale Quellen, dass der erste Höhepunkt der Epidemie mit 66 registrierten Toten pro Tag in der vergangenen Woche überwunden ist. Zu Wochenbeginn wurden noch 46 Todesopfer verzeichnet. Die Choleraepidemie hat in Haiti wegen der bestehenden sozialen Probleme besonders schwere Ausmaße. Der Karibikstaat auf der Insel Hispaniola verzeichnet eine Armutsrate von rund 70 Prozent, in dem [extern] Human Development Index der Vereinten Nationen steht das Land weit [extern] abgeschlagen auf Platz 145 von 177 Staaten. Vor allem das verheerende Erdbeben am 12. Januar dieses Jahres hat die Lage weiter verschärft. Damals kamen schätzungsweise 250.000 Menschen ums Leben, bis zu 1,5 Millionen verharren bis heute in Auffanglagern. Die dort oft unzureichenden hygienischen Bedingungen begünstigen nun die Ausbreitung der Cholera. Proteste gegen ausländische Militärs: Inmitten dieser schwierigen Lage richten sich die Proteste der lokalen Bevölkerung zunehmend gegen die Präsenz ausländischer bewaffneter Kräfte. Allein im Rahmen der UN-Stabilisierungsmission MINUSTAH befinden sich in dem kleinen Karibikstaat über 13.000 Soldaten und Polizisten. Auch der jüngste Protest richtete sich gegen diese Verbände. In der Hauptstadt Port-au-Prince und in der nördlichen Küstenmetropole Cap Haïtien kam es bereits zum zweiten Mal binnen weniger Wochen zu Kundgebungen gegen die UN-Truppen und andere ausländische Verbände. Als lokale Sicherheitskräfte und Blauhelmsoldaten gegen die Demonstranten mit Tränengas und Warnschüssen vorgingen, eskalierte die Lage am Montag nach Angaben der lokalen Station  http://radiokiskeya.com/ Radio Kiskeya. Die Protestteilnehmer hatten die bewaffneten Einheiten zuvor mit Steinen attackiert und Autoreifen auf der Straße entzündet. In dieser Situation hätten die UN-Soldaten aus Notwehr gehandelt, hieß es in der MINUSTAH-Zentrale in Port-au-Prince. Truppensprecher Vincenzo Pugliese bestätigte indes nur ein Todesopfer durch MINUSTAH-Kugeln in Quartier Morin im Norden des Landes. Lokale Medien berichteten mit detaillierten Ortsangaben von einem zweiten Erschossenen und drei Verletzten. Die Art der Demonstrationen lasse darauf schließen, dass diese in Zeiten des Wahlkampfs politisch motiviert seien, hieß es in der UN-Erklärung. Die MINUSTAH forderte die Haitianer auf, sich nicht manipulieren zu lassen "und die Demokratie nicht zu gefährden". ........... M E H R:  http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33675/1.html ........ Hinweise auf Zusammenhang zwischen UN-Lagern und Seuche: Was sich zunächst wie eine krude Theorie anhört, scheint tatsächlich eingetreten zu sein. Der erste Cholera-Fall ist in Haiti am 20. Oktober in der Nähe der Hauptstadt aktenkundig worden. Dort hatte elf Tage zuvor eine größere MINUSTAH-Einheit mit Soldaten aus Nepal in unmittelbarer Nachbarschaft des Artibonite-Flusses ihr Quartier bezogen. In dem südasiatischen Binnenstaat ist das Cholera-Bakterium weit verbreitet. In Haiti kam daher schnell die Vermutung auf, dass der Erreger mit den 710 nepalesischen Soldaten ins Land gebracht wurde – was die MINUSTAH-Führung weit von sich weist. Alle Soldaten seien vor dem Einsatz standardmäßig überprüft worden, hieß es in dem Hauptquartier der UN-Truppe, nachdem Präsident  http://www.haiti.org/index.php?option=com_content&view=article&id=50&catid=27&Itemid=101 René Preval im vergangenen Monat ebenfalls entsprechende Vorwürfe erhoben hatte. ........... M E H R:  http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33675/1.html ........ Während sich auf der einen Seite der Protest gegen die ausländischen Militärs verschärft, mahnen Vertreter anderer sozialer Organisationen dringende Reformen an. Die Erdbebenkatastrophe Anfang des Jahres habe die bestehenden Probleme des Landes offenbart, sagt José Luis Patrola von der Landarbeiterorganisation  http://www.viacampesina.org/ Vía Campesina. Das Desaster sei Chance und Gefahr zugleich,  http://www.adital.com.br/site/noticia.asp?lang=ES&cod=52242 sagte Patrola gegenüber der unabhängigen Nachrichtenagentur Adital. Dem Land habe nach dem Beben im Januar eine nachhaltige Aufbauhilfe zuteil werden können, auf der anderen Seite seien wirtschaftliche und militärische Interessen zur Geltung gekommen. Als positives Beispiel für die Not- auf Aufbauhilfe nach dem Beben führt Petrola die medizinischen Hilfsteams aus Kuba an. Diese humanitären Einsätze würden in enger Kooperation mit der lokalen Bevölkerung durchgeführt. Von Harald Neuber .....  http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33675/1.html

Picture: Haiti pres. urges end to cholera riots ..... Haiti's president and the UN have pleaded for calm as violence persists over a cholera epidemic that continues to claim lives in the Caribbean nation. "Gunshots, throwing bottles, barricades of burning tires will not help us eradicate cholera bacteria," AP quoted President Rene Preval as saying in a national address on Tuesday. ... "On the contrary, it will prevent the sick from receiving care and to deliver medicine where it is needed," he further argued. The chief executive also announced that the death toll from cholera had risen to above 1,100 and is feared to rise higher. ......... Cholera, which is highly infectious, is caused by unclean water, but it can be cured with proper medicines, clean water and sanitary facilities. There is a suspicion among the populace that the UN base in Haiti infected the Artibonite River, thus initiating the spread of the epidemic. The United Nations, however, insists that the accusation is false and the source of the cholera outbreak is still unclear.  http://www.presstv.ir/detail/151016.html

Martin Weber