Ganz verwirrt dachte ich, dass sicher der nächste Gast der Antiinterventionist sein werde. Es war Karam Nachar, „Cyber-Aktivist“ und Kandidat für ein Doktorat in Princeton, der mit syrischen „Demonstranten“ via „Social Media-Plattformen“ arbeitete. Das heißt, er saß gemütlich in New Jersey, weit weg von da, wo die Bomben der Vereinigten Staaten von Amerika fallen würden. Vielleicht würde dieser Typ laut und klar sagen, dass die Syrer keine Einmischung des Westens brauchen, keine Sanktionen brauchen, um sie auszuhungern und auch keine Bomben, um ihre Städte zu zerstören. Vielleicht würde er den chinesisch/russischen Vorschlag loben, der beide Seiten auffordert, das Schießen einzustellen und über eine Lösung zu verhandeln. ......... M E H R: http://antikrieg.com/aktuell/2012_02_26_progressive.htm .......... Diese Art „Debatte“ präsentieren uns „progressive“ Medien. Es gibt nicht einmal eine Debatte darüber, ob es eine imperiale Intervention geben solle, seinerzeit total verpönt in der Linken, sondern wann und unter welchen Umständen es zu einer militärischen Intervention kommen soll. Diese verlogene Debatte sollte einfach ignoriert werden, egal ob sie auf DemocracyNow! stattfindet oder auf NPR („Kultursender“ in den Vereinigten Staaten von Amerika), zunehmend ununterscheidbar in Inhalt und Perspektiven oder anderswo. Prinzipienfeste Erklärungen betreffend Antiinterventionismus findet man auf der Linken bei Jean Bricmont oder auf der libertären Seite bei Ron Paul und Justin Raimondo.
Um fair gegenüber Amy Goodman zu sein, vor wenigen Wochen hatte sie am 7. Februar den britischen Schriftsteller Patrick Seale zu Gast, der sich schon lange mit Syrien beschäftigt. Seale sagte: „Ich glaube, dass der Dialog den einzigen Ausweg aus dieser Situation bildet. In der Tat haben die Russen beiden Seiten vorgeschlagen, nach Moskau zu kommen und einen Dialog zu beginnen. Aber die Opposition sagt: ‚Nein, wir können keinen Dialog mit Bashar al-Assad führen. Er muss zuerst gestürzt werden.’ Das ist eine gefährliche – eine gefährliche Position, die da bezogen wird.“ Dieses Interview ist sehr wohl lesenswert. Amy Goodman täte gut daran, auf dieser Linie zu bleiben, anstatt zu leeren Debatten über Interventionismus jetzt gegen Interventionismus später überzugehen. Nachdem sie wiederholt den CIA-Berater Juan Cole zu Gast gehabt hatte, um den grausamen Krieg gegen Libyen zu bejubeln, scheint Goodman jetzt den selben Weg mit Syrien einzuschlagen. Es ist ein trauriges Spektakel und ein weiterer Hinweis darauf, wie wenig die „Progressiven“ im Westen die Natur des Humanitären Imperialismus durchschauen, der die Menschenrechte benützt, um Krieg zu verkaufen. Es sieht so aus, als wäre es Zeit, Goodman links liegen zu lassen und zu Alyona (RT-Russian Television) umzuschalten. Von John V. Walsh http://antikrieg.com/aktuell/2012_02_26_progressive.htm
..... erschienen am 25. Februar 2012 auf > http://www.antiwar.com/ > Artikel http://original.antiwar.com/john-v-walsh/2012/02/24/progressives-embrace-humanitarian-imperialism-again/
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Iran, Israel und die Vereinigten Staaten von Amerika: Schlittern in den Krieg ...... http://antikrieg.com/aktuell/2012_02_25_iran.htm