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Die Eigendynamik des Zynismus

Paul Schleicher | 17.01.2012 11:13 | Guantánamo | Globalisation | Repression | Terror War | Cambridge | Oxford

„Aber ganz egal, wie nutzlos, abstoßend oder dysfunktional Krieg auch sein mag,“ schrieb Barbara Ehrenreich in ihrem Buch Blood Rites (Blutriten), „er hält sich hartnäckig.“ ... Eine faszinierende Geschichte in der New York Times kurz nach Weihnachten zeigte diese Hartnäckigkeit, wie sie sich vor unseren Augen entfaltet. Der Verkauf von Waffen an den Irak (Sie erinnern sich noch an den Irak?) – im Wert von $11 Milliarden für Kampfflugzeuge, Kampfpanzer, Kanonen, gepanzerte Personentransporter, Rüstung und Helme, sogar Geländeautos – geht weiter, obwohl er wenig Sinn macht aus einer Reihe von Sichtweisen, darunter geopolitische Interessen der Vereinigten Staaten von Amerika.

Verknotete-Pistole-New-York
Verknotete-Pistole-New-York


Soweit ich das sagen kann, geht der Verkauf weiter, weil „der Krieg weitergeht“ – oder irgendetwas anderes weitergeht, eine Kraft, unsichtbar für Reporter und jenseits der Kontrolle von Diplomaten (zumindest derjenigen, die Interviews geben).

„Die Regierung Obama macht weiter mit dem Verkauf ...“ informiert uns die New York Times, „trotz Bedenken, dass Premierminister Nuri Kamal al-Maliki versucht, die Autorität unter (s)einen Hut zu bekommen, einen Einparteien- von Schiiten dominierten Staat zu errichten und den von den Amerikanern unterstützten Teil der Regierung loszuwerden.“

So viel zur Demokratie. So weit das, was über das Edle zu sagen ist. Entschuldigen Sie, wenn ich den Eindruck erwecke, als wäre ich überrascht. Das Einzige, was mich überrascht, ist wie schnell und gründlich unsere Ansprüche sich auflösen, wenn wir sie erst erfüllt haben, und wie ungeniert wir weitermachen. Oder vielmehr wie mit uns weitergemacht wird.

Malikis Absicht ist es, die Sunniten aus der Regierung zu werfen, und das irakische Militär hat sich entwickelt „zu einem Mischmasch schiitischer Milizen, die mehr Interesse daran haben, die Sunniten an den Rand zu drängen als die Souveränität des Landes zu schützen,“ was die Voraussetzungen für den Bürgerkrieg schafft, den der Waffenverkauf schmieren würde. Moralische Bedenken spielen natürlich immer die zweite Geige in solchen Dingen.

Die New York Times bemerkt aber auch, dass sich die amoralischen Interessen des amerikanischen Imperiums bei diesem Geschäft kaum durchsetzen werden: „Während die Vereinigten Staaten von Amerika darauf aus sind, das irakische Militär zu stärken, zumindest teilweise als einen Wall gegen iranischen Einfluss, gibt es auch Befürchtungen, dass dieser Zug zurückschlagen könnte, wenn sich die Regierung in Bagdad letztlich enger mit der schiitischen Theokratie in Teheran zusammenschließt als mit Washington.“

Der Artikel informiert uns weiters, dass die amerikanische Botschaft in Bagdad, besonders deren Büro für Sicherheitszusammenarbeit, die Drehscheibe bei den Bemühungen bildet, das Militär des Irak zu bewaffnen. Das Büro „dient als Vermittler zwischen der irakischen Regierung und Verteidigungspartnern wie Lockheed Martin und Raytheon.“ ............ M E H R:  http://antikrieg.com/aktuell/2012_01_17_dieeigendynamik.htm .......... Das lässt mich an Murat Kurnaz denken, den türkischstämmigen Deutschen, der fünf Jahre als Gefangener in Guantánamo Bay verbrachte, wo er gefoltert und gedemütigt wurde – an die Decke seiner Zelle gekettet, geschlagen, der Wasserfolter unterzogen („waterboarding“) – weil er plötzlich zu einem menschlichen Wesen ohne Rechte geworden war. Nach fünf Jahren wurde er entlassen, nur weil die deutsche Regierung in die Angelegenheit eingeschaltet wurde und bei den Vereinigten Staaten von Amerika auf seine Freilassung drängte.

Er war als junger Student in Pakistan, als er von der Polizei aus einem Bus geholt und den Behörden der Vereinigten Staaten von Amerika als „Terrorist” übergeben wurde. Er hatte nichts zu tun mit den Taliban oder al-Qaida, aber das spielte keine Rolle. Jemand kassierte $3.000 Kopfgeld für ihn. So funktioniert das System. Das ist die Logik des Krieges. Das ist die Moral des Geldes. Von Robert C. Koehler  http://antikrieg.com/aktuell/2012_01_17_dieeigendynamik.htm

Robert Koehlers Artikel erscheinen auf  http://commonwonders.com/,  http://www.huffingtonpost.com/robert-koehler >  http://www.huffingtonpost.com/robert-koehler/a-momentum-of-cynicism_b_1202364.html Artikel von Robert C. Koehler auf antikrieg.com ....  http://antikrieg.com/archiv_robertkoehler.htm
Die Weiterverbreitung der Texte auf dieser Website ist durchaus erwünscht. In diesem Fall bitte die Angabe der Webadresse www.antikrieg.com nicht zu vergessen!  http://antikrieg.com/aktuell/2012_01_17_dieeigendynamik.htm
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Picture: Verknotete-Pistole-New-York ... (Die verknotete Pistole vor dem UN-Gebäude in New York) ....  http://www.waffenexporte.org/category/archiv/telegramm/

Paul Schleicher


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