1,5 Millionen Erwerbsminderungsrentner: Derzeit beziehen nach Darstellung des SoVD rund 1,5 Millionen Menschen Erwerbsminderungsrenten. Jährlich scheiden rund 180.000 Berufstätige aus, weil sie nicht mehr oder nur noch eingeschränkt arbeiten können. Im Durchschnitt sind die Ausscheidenden laut Michaelis etwa 50 Jahre alt. Der Grund ist bei Frauen in 44 Prozent, bei Männern in 30 Prozent der Fälle eine psychische Erkrankung.
Abschläge und Zurechnungszeiten: Das Schrumpfen der Zahlbeträge hat nach Darstellung des Verbands zwei Gründe: Zum einen führen Arbeitslosigkeit und niedrige Löhne dazu, dass Beitragszeiten fehlen oder weniger in die Rentenversicherung eingezahlt wird. Zum anderen gelten auch bei der Erwerbsminderungsrente - wie bei der normalen Altersrente - Abzüge von bis zu 10,8 Prozent, wenn man die Leistung vor dem 63. Lebensjahr in Anspruch nimmt. ......... M E H R: http://altersvorsorge-rente.t-online.de/fruehrentner-oft-an-der-armutsgrenze/id_48813872/index ............. Vorteilhaftere Berechnung verlangt: Darüber hinaus verlangt der SoVD längere "Zurechnungszeiten" - das sind fiktiv unterstellte Beitragszahlungen, die Erwerbsminderungsrenten aufbessern. Der Verband will sie um drei Jahre bis zum 63. Lebensjahr ausweiten. Das brächte laut Michaelis im Schnitt noch einmal 70 Euro mehr im Monat, kostet aber in der Summe 1,5 Milliarden Euro.
Für Frührentner, die zusätzlich auf die staatliche Grundsicherung angewiesen sind, verlangt der Verband Verbesserungen. Wichtig ist den Sozialexperten zudem, Erwerbsminderung durch Abbau von Stress am Arbeitsplatz, durch Gesundheitsvorsorge und Reha zu verhindern. Alles zusammen würde fünf Milliarden Euro kosten, rechnete Michaelis vor.
Dass die schwarz-gelbe Koalition tatsächlich auf die Senkung des Rentenbeitrags verzichtet und die Gesetze entsprechend ändert, sei derzeit nicht absehbar, räumte SoVD-Präsident Adolf Bauer ein. Dennoch sei die Forderung berechtigt. Auch die Rentenversicherung hat die schwache Absicherung des Erwerbsminderungsrisikos bereits beklagt. Präsident Herbert Rische hatte schon vergangenes Jahr Gegenmaßnahmen angeregt, so etwa eine zusätzliche Absicherung über die Riesterrente.
Quelle: dapd
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