Freiheitsliebe:In einem Bericht der NRHZ konnte man lesen, dass dir von den antideutschen gedroht wurde. Und das du dich aufgrund deines jüdischen Selbsthasses umbringen solltest. Wie kommen Menschen auf so eine kranke Idee?
Irena Wachendorff:Nun, das ist eine pikante Spezialität, die schon H.M. Broder den Antideutschen sozusagen „auf den Teller“ gelegt hat. Die peinliche Frage, wie man mit Juden umgeht, die das Feindbild „böser Muslim“ einfach nicht mittragen wollen musste ja schliesslich eine Lösung erfahren. Also Juden weltweit, sowie in Israel, die sich kritisch zur israelischen Politik äußern, sei es zur Siedlungspolitik, der Gazablockade, der Behandlung der arabischen Bevölkerung in Israel allgemein, die sich hier oder vor Ort einsetzen für Versöhnung und Chancengleichheit, der IDF den Rücken kehren, den Wehrdienst verweigern, sind ja keine zu vernachlässigende Grösse. Die Antideutschen sehen dies als ein „krankes Paktieren“ mit dem Feind. Solche Juden sind psychisch gestört, krank, „entartet“. Diese Juden müssen sich selber hassen, sonst könnten sie nicht freundschaftliche Gefühle für „ihre Mörder“ aufbringen und sich gegen ihr Land stellen. Das Kranke, „Entartete“ muss weg, es steht dem „Frieden“ entgegen. Darum wurde auch mir nahegelegt, mich aus der“ Depression meines jüdischen Selbsthasses durch Selbstmord zu befreien“. Wie man mittlerweile unschwer erkennt, nährt sich das Weltbild der Antideutschen auch gerne aus dem „braunen Näpfchen“ deutscher Geschichte. Als „sich selbst hassende Jude“ galten in dieser Zeit all jene Juden, die zum Teil getauft, mit „arischen“ Ehepartnern verheiratet und/oder völlig assimiliert in der deutscher Kultur aufgingen.
Broder hat da noch eine andere Biege genommen. Er erklärte kurzerhand jede Israelkritik zu Antisemitismus, jeden Kritiker des Staates Israel zum Antisemiten, und so wird aus jedem israelkritischen Juden eben ein Antisemit. Es scheint eben auch die Logik der Unlogik zu geben.
Freiheitsliebe:Du kritisierst als Friedensaktivistin alle Länder die Krieg führen, also auch Israel, denkst du das man Israel als Deutscher nicht kritisieren darf oder fordert unsere Geschichte, dass man sich ausdrücklich gegen jeden Krieg ausspricht?
Irena Wachendorff:Natürlich darf man und sollte man als Deutscher die Politik Israels kritisieren dürfen und zwar so, wie man eine verfahrene Politik in anderen Ländern auch kritisieren kann und sollte. ....... M E H R: http://diefreiheitsliebe.de/deutschland/judischer-selbsthass-und-friedensarbeit-ein-gesprach-mit-irena-wachendorff ............
Freiheitsliebe:Du wurdest von vielen antideutschen Magazinen/Blogs angegriffen, gab es denn auch Internetseiten von denen du Unterstütztung erhalten hast?
Irena Wachendorff:Ja, ich habe viel Unterstützung bekommen im Internet, allerdings eher von „Mensch zu Mensch“. Zuerst nur virtuell, dann aber haben sich auch ganz wunderbare persönliche Freundschaften daraus entwickelt. Sehr positive Erfahrungen habe ich im blog von DyBth (Don’t you believe the hype) gesammelt und die „Freiheitsliebe“ finde ich ebenfalls hervorragend: Kritische, ausgewogene, intelligente Beiträge als wohltuendes Gegengewicht zur dümmlich- hetzenden Pipifantenwelt. Danke, Freiheitsliebender für dein Interesse und deine Fragen.
Freiheitsliebe: Wir danken dir für das Gespräch und wünschen dir weiterhin viel Erfolg! .... 20. Januar 2011 - Autor: Freiheitsliebender ..... http://diefreiheitsliebe.de/deutschland/judischer-selbsthass-und-friedensarbeit-ein-gesprach-mit-irena-wachendorff