Der erste Bericht von der Ankunft Hifters in Bengasi fand sich am 14. März auf Al-Dschasira. Ihm folgte am 19. März ein schmeichelhaftes Portrait in dem britischen Boulevardblatt Daily Mail, das den Krieg glühend befürwortet. Die Daily Mail beschrieb Hifter als einen „der beiden militärischen Größen der Revolution“. Er sei „kürzlich aus dem amerikanischen Exil zurückgekehrt, um den Bodentruppen der Rebellen eine gewisse taktische Geschlossenheit zu geben“. Die Zeitung erwähnte seine CIA-Verbindungen nicht.
Die McClatchy-Gruppe veröffentlichte am Sonntag eine Kurzbiografie Hifters. Unter der Überschrift „Neuer Rebellenführer verbrachte den größten Teil der letzten zwanzig Jahre in einer Gemeinde Virginias“ berichtet der Artikel, dass er früher ein führender Kommandeur des Gaddafi-Regimes gewesen sei, bis zu „einem verheerenden militärischen Abenteuer im Tschad in den späten 1980er Jahren“.
Hifter wechselte dann zur Opposition gegen Gaddafi und emigrierte schließlich in die USA, wo er bis vor zwei Wochen lebte, als er nach Libyen zurückkehrte, um das Kommando in Bengasi zu übernehmen. ........ M E H R: Von Patrick Martin30. März 2011 ........... Auch die liberalen und „linken“ Anhänger des amerikanisch-europäischen Eingreifens in Libyen übergehen die Information vollkommen. Sie sind zu sehr damit beschäftigt, die Obama-Regierung für ihr multilaterales und „konsultatives“ Herangehen an den Krieg zu loben. Dieses hebe sich angeblich so wohltuend von der unilateralen „Cowboy“-Methode der Bush-Regierung im Irak ab. Dass das Resultat das gleiche ist – Tod und Zerstörung, die über die Bevölkerung hereinbrechen, und das Herumtrampeln auf der Souveränität und Unabhängigkeit eines ehemaligen Koloniallandes – bedeutet diesen Verteidigern des Imperialismus nichts.
Die Rolle Hifters, die vor fünfzehn Jahren so passend als die des Führers einer „Contra-ähnlichen Gruppe“ beschrieben wurde, demonstriert die wirklichen Klassenkräfte, die in der libyschen Tragödie wirksam sind. Was immer an authentischer Opposition der Bevölkerung in der anfänglichen Revolte gegen die korrupte Diktatur Gaddafis zum Ausdruck gekommen ist, inzwischen wird die Revolte vom Imperialismus für seine Zwecke benutzt.
Die amerikanische und europäische Intervention in Libyen verfolgt nicht das Ziel, dem Land „Demokratie“ und „Freiheit“ zu bringen, sondern Strohmänner des CIA an die Macht zu bringen. Sie werden genauso brutal herrschen wie Gaddafi, und sie werden den imperialistischen Mächten erlauben, die Ölvorkommen des Landes zu plündern und das Land als Operationsbasis gegen die Volksaufstände zu nutzen, die den Nahen Osten und Nordafrika erfasst haben. Von Patrick Martin, 30. März 2011 http://www.wsws.org/de/2011/mar2011/liby-m30.shtml