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Anti-libysche Propaganda entlarvt

Miguel Martinez | 02.04.2011 10:24 | Guantánamo | Analysis | Repression | Terror War | Cambridge | Oxford

1. Vorbemerkung: Die Natur der Sache, sich anhand von Videomaterial näher mit einem blutigen dutzendfachen Mord zu beschäftigen, bringt es mit sich, dass das nichts für Kinder und Menschen mit schwachen Mägen ist. Die Beschäftigung damit bringt zwar erstaunlich eindeutige und aufschlussreiche Erkenntnisse, aber Kinder und Menschen mit schwachen Mägen mögen sich diesen Artikel bitte ersparen. 2. Vorbemerkung: Bei der Analyse von anonymen Videos sollte bedacht werden, dass die technischen Möglichkeiten zur Manipulation von bewegten Bildern und Tonspuren sehr weit fortgeschritten ist – auch bewegte Bilder können heutzutage am Computer entscheidend verändert und Tonspuren komplett gefälscht werden. Selbst Lippenbewegungen können inzwischen zu einer gefälschten Tonspur am Computer mehr oder minder passend erzeugt werden. Ganze Videos mit passender Tonspur perfekt zu fälschen ist hingegen schwierig. Effektvoll im Studio nachbearbeitete Kinofime aus Hollywood lassen erahnen, welche Möglichkeiten das Millitär hat und was es bereit sein könnte, an Resourcen einzusetzen, wenn es darum geht, einen Krieg um Ölresourcen im Wert von etwa 5.000 Milliarden Dollar sowie hochinteressante Wasserresourcen propagandistisch zu gewinnen. ........

Anti-libysche-Propaganda-Video
Anti-libysche-Propaganda-Video


Anonymen Videos mit unbekanntem Kontext gilt es also mit einer gewissen Vorsicht zu begegnen, und für Tonspuren gilt das noch viel mehr. Wie der Georgienkrieg und der Tibetkonflikt gezeigt haben, ist gerade in größeren Konfliktsituationen damit zu rechnen, dass zu Propagandazwecken gezielt falsch kontexuaisierte Ton- oder Bilddokumente in Umlauf gebracht werden. Auch wenn Videos für sich oft sehr aufschlussreich sind, bedarf es also Zeugen, die glaubwürdig erklären, wann und wo das Video aufgenommen wurde, und was darauf zu sehen ist, also beispielsweise eine Übung einer Actionfilm-Crew oder ein Mord, damit Bilder, Tonspuren und Videos wirklich zu beweiskräftigen Dokumenten für einen Sachverhat werden.

3. Bei Fragen, wo es um viele Milliarden schwere und teilweise überlebenswichtige Fragen von Krieg und Frieden geht, sind Zeugenaussagen grundsätzlich besonders kritisch zu hinterfragen. Es schadet nicht, sich daran zu erinnern, dass der 1. Irakkrieg nicht zuletzt aufgrund der frei erfundenen Aussage von auf Brutkästen geworfenen Babies der kuwaitischen Botschaftertochter geführt wude ud der 2. Irakkrieg ganz entscheidend mit den ebenso vollkommen zusammengelogenen Lügen des Informanten Curveball begründet wurde. Nichts desto trotz liefern Videobeweisstücke aufschlussreiche Hinweise auf das, was tatsächlich passiert ist. In Zeiten, wo immer mehr Menschen ein videofähiges Handy haben, und es viele bei jeder Sensation einschalten, fällt es selbst europäischen Polizisten immer schwerer, bei ihren gewohnheitsmäßigen Lügen vor Gericht nicht erwischt zu werden. Nachfolgend sollen insbesondere Videobeweismittel genauer analysiert werden, aber jeder möge sich dabei im Klaren sein, dass Videos für sich allein genommen kaum mehr als einen Hinweis darauf geben, in welche Richtung kriminalistische Ermittlungen gehen sollten.

Am 25. Februar 2011 berichtete Mein Parteibuch von einem bei Youtube kursierenden 1:06 Minuten langem Video, mit dem von verschiedenen Medien und Bloggern, nämlich under anderem dem deutschsprachigen Blog „Alles Schall und Rauch“ sowei dem englischsprachigen Blog des langjährigen Palästina-Aktivisten „Danmike“, die Grausamkeit des libyschen Revolutionsführers Muamar Gaddafi belegt wurde. In dem Video sind mehr als ein Dutzend gefesselte Menschen zu sehen, offensichtlich Sicherheitskräfte, die in einem Hof in Libyen blutig ermordet worden waren. Im Nachfolgenden soll das Geschehen näher beleuchtet werden.

Das betreffende Video wird bei Youtube auf unterschiedlichen Kanälen verbreitet und die verschiedenen Kanäle haben dem Video unterschiedliche Titel gegeben und unterschiedliche textliche Erläuterungen beigefügt. Auch wenn zum Ort des Geschehens innerhalb Libyens unterschiedliche Angaben verbreitet wurden, so ieht sich durch die Titel und Beschreibungen ein roter Faden: diese Sodaten Gaddafis seien (von anderen Sicherheitskräften Gaddafis) umgbracht worden, weil sie sich weigerten, auf friedliche (oppositionelle) Zivilisten zu schießen.

Libyen wurde als Diktatur dargestellt, wo die Grausamkeit der Diktatur nicht durch Beweise für von Sicherheitskräften ermordete Zivillisten gezeigt wird, sondern durch Beweismittel, die die Ermordung von Sicherheitskräften belegen. Beinahe die ganze Welt hat der anti-libyschen Propaganda diesen Blödsinn abgekauft – außer wohl viele Libyer selbst, denn die Unterstützung für Revolutionsführer Muamar Gaddafi ist in der Bevölkerung nach wie vor groß. .......  http://nocheinparteibuch.wordpress.com/2011/04/01/anti-libysche-propaganda-entlarvt/ ...........

Screenshot: Minute 3:47 von 4:46 min langem Video ...... Zu sehen ist der Ermordete dunkelhäutige Mann im gestreiften Pullover, groß im Bild ermordet auf dem Bauch liegend mit den Händen gefesselt auf dem Rücken, klein im Bild lebend auf einer Couch sitzend. Da der Mann jeweils den gleichen Pullover trägt, liegt die Vermutung nahe, dass das Bildmaterial, wo er auf der Couch sitzt, nicht allzulange vor seiner Ermordung aufgenommen wurde.

Schauen wir uns nun auch wieder das Video zum Screenshot an. Das Video wurde vom Youtube-Nutzer lawyerdode hochgeladen und hat dem Video laut Googleübersetzung den arabischen Titel „Security-Männer wurden getötet und die libysche Offiziere in weiß 12″ gegeben. ............  http://nocheinparteibuch.wordpress.com/2011/04/01/anti-libysche-propaganda-entlarvt/ ............. Das Video entspricht im Wesentlichen, wenn man von den zwischendurch verlesenen Randinformationen absieht, dem kürzeren Video zuvor, die Aufnahmen sind aber von besserer Qualität. Die im Hintergrund angesichts des unfassbaren Verbrechens mit den Tränen kämpfende Nachrichtensprecherin lässt vermuten, dass die Aufnahmen vom staatlichen libyschen Fernsehen stammen und ausgestrahlt wurden, um die libysche Bevölkerung über die Verbrechen der sogenannten Aufständischen aufzuklären.

Analyse: Die Männer auf der Couch sind einige der später massakrierten Regierungssoldaten und Sicherheitskräfte. Die anderen Personen in der Couchszene haben die Soldaten und Sicherheitskräfte überwältigt, was sich aus der dem großen schwarzhäutigen Soldaten einschüchternd entgegengehaltenen Stange und dessen schüchterne Haltung ergibt. Die Personen, die diese Sicherheitskräfte überwältigt haben, sind mitnichten Spezialkräfte Gaddafis, die unzufrieden damit sind, dass die Soldaten nicht das Feuer auf friedliche Demonstranten eröffnet haben. Die Personen, die die Soldaten überwältigt haben, haben eine Frau dabei und einen jungen Mann, der Teile seines Gesichtes mit einem Schal verbirgt. Sie filmen ihre Aktion, bemühen sich jedoch, wenngleich auch nicht sonderlich erfolgreich, nicht selbst auf dem Video zu erscheinen. Die Personen, die die Soldaten überwältigt haben, geben das für die Aufständischen Libyens typische Bild ab.

Schlussfolgerung: Tatsächlich war es so, dass die Soldaten nachts von Aufständischen überwältigt oder übertölpelt wurden. Später wurden sie gefesselt und an den Ort ihrer Hinrichtung gebracht, wo sie dann gefesselt mit Messern, Hieb- und Stichwaffen ermordet wurden. Zumindest die als zweites und drittes vorgestellten Videos wurden von den Mördern selbst aufgenommen, denn anders ist die Gleichgültigkeit gegenüber dem noch lebenden Opfer nicht zu erklären.  http://nocheinparteibuch.wordpress.com/2011/04/01/anti-libysche-propaganda-entlarvt/

Miguel Martinez


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