Bilal Sarwary berichtet heute bei der BBC
http://www.bbc.co.uk/news/uk-11517014 , dass die Besatzungstruppen den Rat von afghanischen Geheimdienstlern, Polizisten und Stammesältesten ignoriert haben, die ihnen erklärt hatten, Gespräche seien der einzige erfolgversprechende Weg, um die Frau zu befreien. Die Besatzungstruppen hätten die Gespräche zudem unter anderem durch Bombardierungen behindert: Ein Offizier des afghanischen Geheimdienstes National Directorate of Security sagte, gleich nach der Gefangennahme sei eine Delegation von Mullahs, Stammesältesten und Dorfchefs in die Gegend entsandt worden, um mit den Militanten verhandeln. Aber die Koalitionstruppen hätten mehrere Orte in der Nähe bombardiert und damit die Delegation gezwungen, ihre Mission zu stoppen. Er sagte, er habe persönlich die Befehlshaber der Koalitionstruppen darum gebeten, die Ältesten mit den Entführern von Frau Norgrove reden zu lassen, aber die Erlaubnis wurde verweigert. ........... Mehr:
http://www.mein-parteibuch.com/blog/2010/10/11/heute-in-afghanistan/ ......... Auch zu den genauen Todesumständen von Linda Norgrove gibt es heute Neuigkeiten. Die transatlantische Kriegstreiberpostille “Die Zeit” berichtet: Es könne sein, dass die Frau durch die Soldaten getötet wurde, die sie retten wollten, sagte der britische Premierminister David Cameron. Dies habe ihm der Nato-Kommandeur in Afghanistan, General David Petraeus, mitgeteilt. “Die Indizien und Aussagen der Beteiligten deuten darauf hin, dass Linda durch eine Granate getötet worden sein könnte, die die Soldaten während des Zugriffs zündeten.”
Damit ist wohl geklärt, warum der britische Außenminister William Hague vorgestern eilig betont hatte, die “Schuld für den Tod von Linda Norgrove liege ausschließlich bei den Geiselnehmern.”
Außerdem gibt es heute folgende weitere Meldungen vom Blutbad in Afghanistan, die von westlichen Medien ignoriert wurden. Ein Soldat der ISAF-Besatzungstruppen ist laut NATO durch eine Straßenbombe im Süden Afghanistans ums Leben gekommen. Die Taliban haben erklärt, sie haben in der Provinz Kunar im District Marawara eine US-Basis erobert und die dortigen Besatzungstruppen in die Flucht geschlagen. Einem afghanischen Polizeikommandeur zufolge sind im Südosten Afghanistans in der Provinz Paktia mindestens 20 Taliban durch Luftangriffe der Besatzungstruppen und in Gefechten ums Leben gekommen.
http://www.mein-parteibuch.com/blog/2010/10/11/heute-in-afghanistan/